Hilfsnavigation
Diese Webseite verwendet Cookies, um dem Betreiber das Sammeln und Analysieren statistischer Daten in anonymisierter Form zu ermöglichen. Wenn Sie damit nicht einverstanden sind, klicken Sie hier bitte auf "Nein". Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Ausstellung Fotografien von Hannes Wichmann »Hutbürger & Co«

02.12.2023 bis 28.01.2024
15:00 Uhr
Kunsthaus Bützow

Der Photograph Hannes Wichmann ist der Überzeugung, dass Schönheit in der Schlichtheit und Unverfälschtheit eines Bildes begründet liegt. Er glaubt nicht, dass es die Komplexität eines Sujets oder die manipulativen Techniken bei der Bearbeitung eines Photos sind, die es ansprechend machen, sondern vielmehr die Fähigkeit, die Essenz eines Moments einzufangen und die Vergänglichkeit des Augenblicks sichtbar zu machen. Indem Wichmann das Außergewöhnliche in einer gewöhnlichen Anmutung zeigt, bewahrt er einen wertvollen Moment.

Das Kunsthaus Bützow präsentiert erstmals Photographien von Wichmann aus 2017 bis 2023 im Rahmen seiner ersten Soloausstellung „Hutbürger & Co“, kuratiert von Karl-Werner Zießnitz. Dabei werden Themengebiete miteinander verflochten, die auf den ersten Blick in keinem Zusammenhang stehen. Bei genauem Hinsehen wird jedoch klar, wie eng diese tatsächlich miteinander verbunden sind. Geprägt durch sein Schaffen als Kameramann für Film und Fernsehen, zeichnen sich dokumentarische, fast schon voyeuristische Blickwinkel, die das Unsichtbare in intimer Weise darstellen und den Betrachter in den einzelnen Szenen partizipieren lässt.

In seinen Portraits stellt Hannes Wichmann oft eine Umkehrung von gängigen gesellschaftlichen Stereotypen dar. Durch die Inszenierung von Frauen als starke und unabhängige Individuen, die gegen traditionelle Rollenbilder verstoßen, stellt er die Überlegenheit von Männern in Frage. In der Serie „Eva“ greift er die Umkehrung von geschlechtsspezifischen Klischees auf und setzt diese in Kontext mit gesellschaftlichen Veränderungen. Mit dem fließenden Wechsel seiner Rollen auf der Bühne, zeigen auch die Portraitphotos über den Schauspieler Lars Eidinger eine Entfremdung von Identität.

Durch eine natürliche Lichtsetzung gibt er seinen Photographien einen dokumentarischen Charakter. Wobei er hingegen in seiner aktuellsten Serie „Hutbürger“ auf künstliche Lichtquellen setzt, um die Protagonisten aus ihrer Umgebung herauszulösen. Ausgangspunkt der Serie ist ein Artikel der Bützower Zeitung (28.06.2022), der den Unmut der Bützower über die „roten Kübel“ auf dem Marktplatz kundtut. Diese wurden nach der Sanierung des Rathausmarktes aufgestellt und von vielen als geschmacklos empfunden. Wichmann beschreibt in Stereotypen eine allgemeine Unsicherheit und Paranoia in der Bevölkerung vor Veränderung: „German Angst“. Die Werke zeigen Menschen in Alltagssituationen, die zwar durch die Verwendung symbolischer Elemente verfremdet werden, aber dennoch vertraut erscheinen.

Hannes Wichmann (*30. August 1990) wuchs in Bützow, Mecklenburg-Vorpommern auf. Nach dem Abitur und anschließendem Wehrdienst in Hagenow, absolvierte er ein Praktikum bei dem lokalen Fernsehsender TV Rostock, um im Anschluss seine Ausbildung zum Mediengestalter für Bild und Ton zu beginnen. Ab 2015 arbeitete er als Kameraassistent beim Norddeutschen Rundfunk in Hamburg-Lokstedt. Entlang seiner Tätigkeiten für Bewegtbild widmete er sich zunehmend der Photographie. Zunächst in bekanntem Terrain rein dokumentarisch, danach in der Mode- und Werbephotographie. Es folgten viele Portraits von Menschen aus seinem näheren Umfeld, aber auch bekannte Persönlichkeiten wie unter anderem Linda Zervakis, Andreas Mühe und Lars Eidinger. Sein erstes Titelbild photographierte er für das Galore Magazin. Seit 2017 arbeitet er als Kameramann für Film- und Fernsehproduktionen.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Ihr Kunsthaus Team

Kunsthaus Bützow
Langestraße 20

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag 11:00-16:00 Uhr
Samstag/Sonntag 12:00-16:00 Uhr
Feiertags geschlossen