Hilfsnavigation
Diese Webseite verwendet Cookies, um dem Betreiber das Sammeln und Analysieren statistischer Daten in anonymisierter Form zu ermöglichen. Wenn Sie damit nicht einverstanden sind, klicken Sie hier bitte auf "Nein". Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Dokumentationsstätte zum politischen Missbrauch des Strafvollzugs

Die Ausstellung im Keller des Krummen Hauses dokumentiert Spuren des politischen Unrechts in den Bützower Gefängnissen bis 1989.

Die Geschichte des modernen Strafvollzuges in Bützow beginnt mit der Eröffnung der Landesstrafanstalt Dreibergen 1839. Das Kriminalkollegium mit U-Haft wurde 1812 eingerichtet. Beide Einrichtungen sind Resultate einer Justiz- und Gefängnisreform, die auf menschenwürdige Haftbedingungen und die Wiedereingliederung des Straftäters zielt.
Zwischen 1933 und 1945 wurden zahlreiche politische Gegner, Opfer der NS-Rassenpolitik und Unschuldige inhaftiert. Während des Zweiten Weltkrieges sind darunter Bürger aus fast allen besetzten Territorien. Von Januar bis Mai 1945 ist Dreibergen Hinrichtungsstätte der NS-Justiz.

Nach Kriegsende nutzte die sowjetische Besatzungsmacht die Strafanstalt als Repatriierungslager. Im Dezember 1946 übernahm die Landesjustizverwaltung Mecklenburg- Vorpommern das Gefängnis, 1951 die Volkspolizei der DDR. Neben kriminellen Häftlingen wurden hier politische Gegner der SED sowie Opfer von Enteignungs- und "Säuberungswellen" inhaftiert. Doch mit der SED-Herrschaft kommen erneut politische Gegner und Unschuldige in den Bützower Strafvollzug. Die zahlreichen Enteignungen und politischen Reinigungswellen füllen die Gefängnisse. Ab den 1960er Jahren wandeln sich die Haftbedingungen; „versuchte Republikflucht“ wird wichtigster politischer Haftgrund. 1990 wechselte die Bützower Haftanstalt von der Volkspolizei wieder in die Verantwortung der Justiz.

1985 entstand die Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus.

Unter Federführung der Politischen Memoriale Schwerin www.polmem.de  wurde die Dokumentation 2002 neu konzipiert und neu gestaltet. 

Vor dem Krummen Haus stehen zwei Denkmale. Die Plastik von Siegfried Keup "Der Gefesselte" soll der Opfer von 1933-1945 gedenken und der "zerbrochene Mühlstein" von Sven Domann ist allen politischen Häftlingen von 1945-1989 gewidmet.

Jedes Jahr im Herbst findet in Bützow das Forum zur Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit, das so genannte "Häftlingstreffen" statt. 

Das 18. Bützower Häftlingstreffen fand vom 21. - 22. Oktober 2022 mit dem Thema "Die Treuhand - ein deutsches Drama" statt.

Eine Kooperation der Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, der Landeszentrale politische Bildung, der Friedrich-Ebert-Stiftung und Politische Memoriale. 

Das Krumme Haus mit seiner Gedenkstätte findet sich auf den Seiten der Landeszentrrale für politische Bildung in MV:

https://www.gedenkstaetten-mv.de/erinnerungsorte-in-mv/detail/krummes-haus